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Was ist Beschaffung?
Beschaffung ist ein funktionales Subsystem der Unternehmung.
Aufgabe der Beschaffung ist die zielorientierte, systematische Gewinnung der benötigten, aber nicht selbst hergestellten Materialien aus den Beschaffungsmärkten und die Bereitstellung dieser Inputfaktoren zur Aufrechterhaltung der betrieblichen Leistungsprozesse
Was sind die Dimensionen der Beschaffung?
siehe S.14 Zweidimensionales System zur Ordnung von Beschaffungsaufgaben
Innerbetrieblich (auf den Betrieb gerichtet) z.B. Lagerung, Verteilung, Entsorgung
Außerbetrieblich (auf die Märkte und Lieferanten gerichtet) z.B. Einkauf, Lieferantenauswahl
Operativ (kurzfristige Abwicklungsprozesse) z.B. Bestellvorgang, Materialbedarfsermittlung, Einlagerung
Strategisch (langfristige Entfaltung von Beschaffungspotenzialen, Sicherung von Wettbewerbsvorteilen) z.B. Lieferantenstrategien, Einrichtung von Lagersystemen
Was sind Beschaffungsziele?
Operativ-kurzfristig
-Erreichung des materialwirtschaftlichen Optimums
(Das richtige Material zur richtigen Wert/Ort/Qualität und Menge beschaffen. Weicht man davon ab, produzier man IMMER Zusatzkosten. Das ist zu beachten bei den kurzfristigen zielen)
Strategisch-langfristig
-Erschließung langfristiger Erfolgspotenziale -Sicherung und Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit -Autonomieerhaltung
(Der Einkauf soll dazu beitragen, dass das UN mit den Konkurrenten in mithält. Soll man billiger sein als die Konkurrenten durch einkauf von billigeren Material oder man nimmt hochwerige Materialen, die zu ein höheren Lebensdauer sorgt. Von Industriekunden sind nachhaltige Produkte immer mehr gefragt. man muss Versorgungssicherheit erhöhen um plötzliche Zerreissung der Lieferkette zu vermeiden)
Was ist der Servicegrad?
S (%) = Menge der befriedigten Bedarfsanforderung/ Menge aller Bedarfsanforderungen x 100
Der Lieferservicegrad (bzw. die Lieferbereitschaft) dient der Kontrolle der Lagerbestände. Ein zu niedriger Lieferservicegrad führt zu Fehlmengenkosten, z. B. Produktionsausfall.
Ein zu hoher Lieferservicegrad verursacht hingegen hohe Kapitalbindungskosten und damit auch hohe Lagerhaltungskosten. Der Servicegrad kann summarisch oder auch positionsweise ermittelt werden. Hier gibt es verschiedene Definitionen!
Was ist die Wiederbeschaffungszeit (WBZ)
Auftragsvorbereitungszeit (Bestellauslösung und -abwicklung)
Lieferzeit
Prüf-/ Einlagerungs-/ Bereitstellungszeit
Lieferzeit bis zum Eingang eines bestellten Artikels. Die WBZ wird im Artikelstammsatz des PPS-Systems oder des Warenwirtschaftssystems gespeichert und bei der Materialbedarfsplanung zur Berechnung der Bestellzeitpunkte benötigt.
Was ist die Lagerdauer = Lagerreichweite (Days of Supply
Ø Lagerbestand (LB) x 365 /Jahresverbrauch oder 365/Lagerumschlagshäufigkeit
Zeigt, wie lange die Vorräte durchschnittlich im Lager gebunden sind oder wie viele Verbrauchsperioden ein durchschnittlicher LB abdeckt (die interne Versorgungssicherheit)
Was ist die Lagerumschlagshäufigkeit (Inventory Turns)?
Verbrauch je Periode / Ø Lagerbestand Oder 365 Tage/ Ø Lagerdauer in Tagen
Gibt an, wie oft das im Lager befindliche Material innerhalb einer Periode (meist 1 Jahr) verbraucht oder verkauft und durch Neueinlagerung ersetzt wurde.
Was ist der Durchschnittlicher Lagerbestand
Anfangsbestand + Endbestand / 2
Der durchschnittliche Lagerbestand (Ø Lagerbestand) gibt Auskunft darüber, wie hoch die Vorräte im Durchschnitt sind. Verändert sich diese Kennzahl, so hat das Auswirkungen auf die Kapitalbindungskosten und damit natürlich auch auf die Lagerkosten.
Was sind Bestellkosten, Preisvergleiche und Rabattvergleiche?
Bestellkosten • Kosten einer Bestellung in €, in %, je 1000 € Bestellwert • Gesamte Bestellkosten/ Anzahl Bestellungen
Preisvergleiche • Preisindex eines Materials • Preisabweichung (z.B. höchster Einstandspreis) zum Durchschnittspreis
Rabattvergleiche • Preisnachlassquote (erzielte Preisnachlässe zum Durchschnittspreis
Nennen und erläutern Sie in je 2-3 Sätzen die wesentlichen Elemente des Nachhaltigkeitsbegriffes entlang der drei Säulen des Nachhaltigkeitsbegriffs.
Ökologisch: Man tut Umweltschonend wirtschaften. Man will so viel abholzen soweit, es die Umwelt zurückgeben kann.
Soziale: Gerechte Bezahlung für MA. Allgemeine Menschenrechte, Generation Gerechtigkeit (Wir tun so wirtschaften, dass die nachfolgenden Generationen nicht schlechter gestellt sind im Hinblick zu Lebensstandards und Wohlstand).
Ökonomische: Man beschafft seine Güter ehrenhaft. Langfristige Geschäftsbeziehungen aufbauen und nicht von Lieferant zu Lieferant springt. UN sollen Gewinne erst dann benutzen, wenn sie auch wirklich erwirtschaftet wurden (Bestellungen schon als Gewinn anzeigen, Kosten zu niedrig ansetzten, Vorrat and Geld für mögliche Klagen auflösen und es zum Gewinn anwenden).
Geben Sie für jede Säule des Nachhaltigkeitsbegriffes ein Beispiel an, das aufzeigt, inwiefern Beschaffungsaufgaben oder -prozesse von Nachhaltigkeitszielen berührt werden.
Ökologisch: -regenerative Verpackung -regionale Lieferanten
Sozial
Lieferkettensorgfaltsgesetz (saubere Lieferketten) und andere Regelungen der Menschenrechte durch Lieferanten und vor-Lieferanten einhalten.
ökonomisch: -langfristige Geschäftsbeziehungen zu Lieferanten -Vermeidung von Abhängigkeiten zw. Lieferant und Kunde
Was für eine Bedeutung hat Beschaffung?
Durchschnittlich 50-60% des Umsatzes in Industrieunternehmen entfallen auf die Materialkosten
Je höher der Anteil an zugekauften Roh- und Halbfertigfabrikaten, desto mehr Kapital wird potenziell im Umlaufvermögen gebunden
Rasche Befriedigung von Sonderwünschen der Kunden und die Sicherung des Absatzes der Fertigerzeugnisse schaffen direkten Kundennutzen und damit Wettbewerbsvorteile
Was ist der Wertbeitrag Beschaffung?
-Gewinnbeitrag durch Senkung der Materialkosten
-Vermeidung hoher Sicherheitsbestände durch reibungslose Materialversorgung Hoher Materialumschlag
-Kurze Beschaffungszeiten durch Lieferantenauswahl, Vertragsgestaltung (z.B. VMI), leistungsfähige Versorgungslogistik
Was ist Unit, Modular und System für ein Beschaffungsobjekt?
Unit: Kaufe ich Einzelteile und setzt ich sie zusamme
Modular: Komplexe Teile welche ich in Produktion einfließe. Man beauftragt also ein Lieferant z.b Scheinwerfer zu erstellen für uns.
System: Komplette Front von einem Auto mit Sensoren und Scheinwerfer
Was für Chancen und Risiken bietet Modular/System Sourcing (jeweils 3)
Chancen:
-Verlagerung lohnkostenintensiver Baugruppen auf den Lieferanten
-Konzentration auf Kernaktivitäten wie Neuproduktentwicklung, Endmontage, Marketing
-Vorteile durch engere Kooperation, z.B. Simultaneous Engineering
Risiken:
-Einkaufstätigkeit wird technisch und kaufmännisch anspruchsvoller
-Verlust technischer Expertise an den Modullieferanten
-Zunehmende Abhängkeit zwischen Kunde und Lieferant
Was für Optionen hat ein first tier Supplier um Anforderungen des Kunden gerecht zu werden?
1.Alleingang
2.Projektbezogene Kooperationen (Kooperation mit ein Unternehmen für dieses ein Projekt/Modul mit einer Laufzeit von 5 Jahren und endet danach).
Strategische Partnerschaften Wir wollen jetzt grundsätzlich weiter miterinander arbeiten
4.Merger/ Akquisitionen Schnellste Variante: Die Kompetenz einkaufen durch Akquisitionen
Positionierung als 2nd-Tier: Exit Strategie: Wenn man erkennt, das man nicht die Kapazität eines Systemlieferanten hat.
Was ist Ziel der Produktvereinheitlichung?
Kosteneinsparung, Komplexitätsreduktion (Reduzierung Bauteilevielfalt), Qualitätsverbesserung, kostenneutrale Erhöhung der Variantenvielfalt
Formen Produktvereinheitlichung
Normung des Beschaffungsobjektes: Gleichteile (gleiche Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe), handelsübliche Teile, dadurch Mengen- und Preiseffekte
Baukastensystem: aufeinander abgestimmte Teile und Baugruppen; Verwendbarkeit in verschiedenen Zusammenhängen, dadurch insgesamt Mengensteigerung
3.Plattformstrategien: ein physikalisch fixes Basisprodukt das für den Aufbau verschiedener Produktfamilien genutzt werden kann; Bsp. Audi: auf einer Plattform (Chassis) werden Golf, Beetle, Audi A3, Audi TT usw. hergestellt. Bsp.: Mobiltelefone: Hülle wird differenziert, Inhalt ist gleich Effekt: Gleichteileeinkauf, selbst Nischenprodukte können wg. Synergien günstig hergestellt werden.
Welche Kostenarten werden durch Standardisierung positiv beeinflusst?
Produktionskosten: Rüstkosten, Personalkosten (z.B durch Lernkurveneffekte) Weil Personal die gleichen Produkte herstellt , Geringere Maschineninvestitionen
Werkzeugkosten (brauchen weniger wegen wenigeren Varianten)
-Entwicklungskosten (Muss nicht alle Teile neu erfinden)
-Lagerkosten: Je mehr Variante man hat desto größer ist, weil bei großer Vielfalt werden manche teile eher weniger benutzt und man mit weniger Vielfalt, kann man das Lager besser anpassen.
Welche anderen Vorteile ergeben sich durch Reduzierung der Teilevielfalt?
Entwicklungszyklen reduzieren sich dramatisch (Zeit Vorteil),
Welche Barrieren oder Nachteile der Standardisierung erkennen Sie?
Wenn ein Lieferant ausfällt, dann steht die gesamte Produktion still (hohe Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten).
-Produktdifferenzierung wird erschwert
-Schadensausmaß bei Serienfehlern sehr hoch.
Was für Objekte eignen sich zum Local Sourcing?
Großvolumige, schwere Objekte
Variantenreiche Objekte mit hohem Abstimmungsbedarf
C-Teile, die in Kleinmengen beschafft werden
Reparaturdienstleistungen, Upgrades etc.
Chancen des local sourcings? (nenne 4)
Vermeidung langer Transportwege und Fracht- bzw. Versicherungskosten
Kleinere Abrufmengen möglich
Just-In-Time-Belieferungen möglich
4.Positives Image in Kommune /Region
Chancen Global Sourcing? (Nenne 4)
Kostenvorteile
Anregung des Wettbewerbs zwischen Anbietern
Beschaffung als Türöffner in ausländische Absatzmärkte
Möglichkeit lukrativer Gegengeschäfte mit ausländischen Partnern
Risiken Globaler Beschaffung?
Politische Gefahren
Logistische Risiken (Verkehrsinfrastruktur, Entfernung, Grenzformalitäten)
3.Gefahr des Know-how-Abflusses
Sprachbarrieren
Was sind die Kriterien bei der Auswahl von Beschaffungsmärkte
(merke dir ca. 5 davon)
-Resourcenverfügbarkeit (Rohstoffe)
-Politische Situation
-Lohnkosten
-Wirtschaftliche Lage (Währungsstabilität, evtl. wirtschaftliche Sanktionen, Subventionen, Arbeitsmarkt z.B Arbeitslosenquote)
-Korruption
-Energiekosten
-geografische Lage
-logistische Infrastruktur
-ethische Faktoren z.B. Einhaltung von Menschenrechten
-Handelsbarrieren